Die EMP Plattenkiste zum 27.05.2016

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Die EMP Plattenkiste für den 27. Mai ist am Start! Es ist ein sehr guter Freitag für die Musiklandschaft und die Qual der Wahl war enorm. Man konnte sich quasi nicht entscheiden, welches Album es nun in den Kreis der „Top 5“ schafft und welches knapp daran vorbei rutscht. Aber wir lassen uns von sowas nicht aus dem Konzept bringen und wissen, dass gerade solche Freitage eine Liste mit den Highlights besonders wichtig ist. Schaut hier rein, luschert aber mal in den Shop und alles wird gut! Die EMP Plattenkiste startet jetzt!

Nirvana-From The Muddy Banks Of The Wishkah

Auch nach vielen Jahren ist "From The Muddy Banks Of The Wishkah" eines meiner Lieblingsalben im Bereich "Live".

Das zweite Livealbum von Nirvana war bekanntlich „ From The Muddy Banks Of The Wishkah“. Mit Aufnahmen aus den Jahren 1989 bis 1994 vereinte es zum einen die Songs aus allen Phasen der Grunge-Band, zeigte aber insbesondere auf, dass Nirvana an Ausdrucksstärke zugelegt hatten. So ist „Milk It“ im Januar 1994 in der Seattle Center Arena aufgenommen worden und markiert eine der letzten Aufnahmen von Kurt Cobain. Aber auch „Polly“ und „Breed“ aus den Jahren 1989 zeugen davon, dass Nirvana schon in den Anfangstagen wussten, was sie machten. Selbst der legendäre Auftritt auf dem englischen Reading Festival aus dem Jahre 1992 ist vertreten. Wer damals dort war, spricht heute noch vom „Konzert seines Lebens“. So sehr man sich als Metal-Fan auch damals an der Band störte, da sie die Musiklandschaft geradezu auf Links drehte, so sehr muss man heute eindrucksvoll auf die Band Nirvana zurück blicken. Für mich eines der besten Livealbum ever! Und nun gibt es diese fette Platte endlich auf Vinyl!

Lacuna Coil-Delirium

Lacuna Coil zeigen sich 2016 moderner und dazu noch härter. Uns gefällt die neue Ausrichtung.

Mit „Broken Crown Halo“ hat es bei Lacuna Coil im Bandgefüge gerumpelt. Zwei langjährige Mitglieder haben die italienische Band verlassen und man musste sich neu positionieren. Und gerade hier kommt die Spannung zur Sprache, die sich nun vor dem achten Album der Band einstellte. Kann man das Niveau der letzen Alben halten, ausbauen oder muss man nun in Stereo anhören, wie sich eine Band selbst demontiert hat? „Delirium“ unterscheidet sich von den Vorgängern gravierend. Der Sound ist moderner und eine gewisse Grund-Härte hat Einzug genommen. Man muss sich erst an diesen Umstand gewöhnen, merkt aber dann schnell, dass die band sich darüber im Klaren ist, was ihre Neupositionierung betrifft. Mit Songs wie „My Demon“ sollten aber auch Die-Hard-Fans des Vorgängers abgeholt werden und letztendlich bieten 11 Songs die volle Bandbreite, die Lacuna Coil im Jahre 2016 ausmacht! Für mich ein absolut starkes Album, welches ich im Vorfeld nicht erwartet hätte. Aber man täuscht sich manchmal ja doch ganz gerne.

Illdisposed-Grey Sky Over Black Town

Die "schwulen Dänen" von Illdisposed trommeln erneut zum Death-Metal-Marsch zusammen.

Die „schwulen Dänen“ sind wieder am Start! Eine andere Bezeichnung wäre „eierlosen Nutten aus dem hohen Norden“. Na? Klingelt es, wer gemeint ist? Na klar: Illdisposed are back! „Grey Sky Over Black Town“, so der Name des 14. (!!!) Studioalbums, welches zweifelsohne an die frühen Werke wie „Return From Tomorrow“ oder „Burn Me Wicked“ anknüpfen kann. „Death Metal, wie er sein muss“ wäre eine andere Bezeichnung für das, was Illdisposed mit ihren 9 Songs - auf dem Digipack sind es 12 - ausleben. Illdisposed schaffen es mit „In Light Of The Moon“ an Morbid Angel zu erinnern, während „'My Flesh Is Sealed“ mit Klaviertönen ausgeschmückt wird. Der Opener „ Again“ kann man als auch Schweden-Detah-Metal mit einem Black-Metal-Anstrich ansehen. Kurzum: Illdisposed sind ein Bollwerk, welches auch mit diesem Album bewiesen sein sollte!

Napoleon-Newborn Mind

Napoleon aus UK sollte man nicht mit dem kleinen französischen Giftzwerg verwechseln. Die hier können nämlich was!

Wer den Namen Napoleon hört, denkt sicherlich zuerst an den zu kurz geratenen Franzosen, der sich öfters mal von der aggressiven Seite zeigte. Doch Napoleon ist auch der Name einer UK-Band, die mit „Newborn Mind“ ihr Debüt vorlegt, was es amtlich in sich hat. Erstlinge sind ja des öfteren meist Gehversuche, die noch wacklig daher kommen, was hier aber zu keinem Zeitpunkt der Fall ist. Sei es der Gesang von Shouter Wes Thompson oder die fabelhafte Gitarrenarbeit der Herrn Sam Osborn kann man aufzeigen, dass Napoleon echt eine ernstzunehmende Band sind. Sei es das freakige „Remedy“, welches an den Soundtrack eines hyperaktiven Spiels erinnert. Oder „Maps“, was so dermaßen entspannt daher kommt, dass man schauen muss, ob immer noch die Post-Hardcore-Band im Player vertreten ist. „Newborn Mind“ ist unter dem Strich ein leuchtendes Beispiel dafür, dass auch neue Bands famose Alben schreiben können. Weder mangelt es an Energie, noch an Kreativität! Von dieser Band wird man noch einiges hören!

Thrice-To Be Everywhere Is To Be Nowhere

Es könnte das Comeback des Jahres werden. Es könnte dazu in den Top 3 des Jahres landen und ja, ich tanze vor Freude, dass Thrice wieder am Start sind.

Es waren vier dunkle Jahre. 2012 hat sich die Rock-Band mit ihren derben Punk-Einflüssen dazu entschlossen, die Band auf Eis zu legen. Man gründete Familien, zeugte Kinder oder kümmerte sich wie Sänger Dustin um spirituelle Belange. Doch 2015 platze die Bombe und man fand für vereinzelte Konzerte wieder zusammen. Natürlich keimte sofort die Hoffnung auf, dass Thrice sich auch wieder zu einem Album zusammen finden würden. Haben sie, wenn auch Distanzen zwischen den einzelnen Mitgliedern lag, die man mit modernem Dropbox-Autausch überwinden konnte.  Doch was hat das Ding auf dem Kasten? Mit „Hurricane“ als Opener findet man direkt wieder den Zugang zu einer Band, die unfassbar an Kreativität über die Jahre zugelegt hat und sich immer mehr von den Anfangstagen entfernte. Man hat sich und dem Sound Raum gegeben um kreative Monster zu schaffen. Songs mit Tiefgang, Harmonie und einer unterschwelligen Melancholie. Zweifelsohne direkt mit dem ersten Song auf den Punkt gebracht - als ob diese Band nie weggewesen wäre. „Blood On The Sand“ ist eher ein treibender Song, „Stay With Me“ wohl der Song, den jede Rock-affine Frau sich von ihrem Typen wünschen würde und „Black Honey“ ein Stück, welches durch Schmerzen geformt wurde. Man leidet mit, man ist gefesselt und man hat streckenweise Tränen in den Augen. Während der Hördurchgänge da man von Emotionen überrollt wird, nach dem Durchlauf, da man sich sicher ist, dass Thrice ein Album geschrieben haben, welches mit dem Titel „To Be Everywhere Is to Be Nowhere“ schon so viel aussagt, wie man als Band nur aussagen kann. Period!

Kategorien: musik Peter

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