Die EMP Plattenkiste zum 26.01.2018

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Zack, die EMP Plattenkiste für den 26. Januar ist da. Der erste Monat des neuen Jahres wäre also schon wieder gerissen. Nach einer – zugegeben – langen Durststrecke, füllen sich auch wieder die Mail-Accounts mit Platten-Ankündigungen. Durch die Tatsache, dass Vinyl einen Hype erlebt, werden aber auch ältere Sachen erneut aufgelegt, die man bis dato schmerzlich vermisst hat. Wir versuchen sowohl Neuheiten, als auch alte Sachen zu berücksichtigen. Immer nach dem Motto „Hauptsache ihr und wir sind begeistert“. In diesem Sinne: Viel Spaß mit der EMP Plattenkiste für den 19. Januar 2018!

Erik Cohen – III

Erik Cohen - Cover

Wer hätte jemals gedacht, dass Erik Cohen drei Alben solo veröffentlicht? Nun ist es am Start.

Erik Cohen macht es erneut. Losgelöst von seiner Band Smoke Blow, schafft sich der Kieler erneut Freiraum, um dies auszuleben, was ihn fasziniert. Das schlicht und einfach benannte Album „III“ markiert aber erneut einen Richtungswechsel, welche der Mann anscheinen so liebt. „Weisses Rauschen“ und „Nostalgie für die Zukunft“ waren schon schwer vergleichbar, „III“ macht die Sache nicht einfacher. Ehrliche Rockmusik, die sich deutscher Texte bedient und wahrlich facettenreich daher kommt. Hier funkelt Danzig durch, dort etwas Hendrix und Judas Priest und Co weiß der Mann einzufließen. Das Schöne an der Sache ist, dass Cohen sich hierbei nie verzettelt. Es gibt keine Ausfälle oder musikalische Abfälle. Trotz der Mannigfaltigkeit klingt das Album rundum stimmig und ausgereift. Songs wie „Mexikanische Lieder“ und „Englische Wochen“ können nicht gegensätzlicher sein. Zusammen klingen sie aber nach dem, was Cohen ausmacht: Ein Mann, der einen breiten Musikgeschmack aufweist, jedoch weiß, woher er kommt.

Marmozets – Knowing What You Know Now

Marmozets - Cover

Die Band hat sich mit ihrem neuen Album weiterentwickelt und kann in eine starke Zukunft blicken.

„Knowing What You Know Now“ lautet der Titel des neuen Albums von den Marmozets. Eine gefühlte Ewigkeit hat sich das Gespann Zeit gelassen, um uns mit Nachschub zu versorgen. Zeit, die man nutzte und sich erneut dem Rock verschrieben hat. Mit Uptempo-Nummern zeigt man, dass man musikalisch gereift ist und Becca Macintyre erweist sich erneut als die richtige Frau am Mikrofon. Präsent regiert ihre Stimme über der Sache, ohne dabei den Musikern die Luft abzudrehen. Mit Songs wie „Insomnia“ schafft man Songs zu kreieren, die man bisher so nicht von der Truppe vernommen hat. Mit einer unheimlichen Atmosphäre tauch man in neue Klangwelten ein und trennt sich von alten Trademarks. Neuausrichtung der Musik und auch der Sound insgesamt klingt anders, was an der rauen Produktion liegt. Was nun wie musikalischer Hochverrat aussieht, ist eine gesunde Weiterentwicklung, welche die Band Marmozets langfristig nach Vorne bringen wird. Gut gemacht.

Anathema – The Silent Enigma

Anathema - Cover

Anathema haben damals mit „The Silent Enigma§ eine Kehrtwende eingeläutet. Das Album gibt es jetzt auf Vinyl.

Man kann von Anathema heute halten, was man will. Was man der Band neidlos anerkennen muss ist die Tatsache, dass die Band sich über die Jahre hin mehr als einmal gewandelt hat. Die jüngsten Werke sind keinesfalls mit den frühen Alben zu vergleichen. Und hier setzen wir nun an mit einer Vinyl-Neuauflage von Anathema. Mit „The Silent Enigma“ haben wir ein Album, welches für mich zu einem der wichtigsten Doom-Alben  der 90er gehört. Damals noch unbekannt, legte man eine Kehrtwende ein und richtete sich schon irgendwie zum Prog hin aus. So sind massig hochmelodische Perlen auf diesem Album zu finden, die erst rückwirkend wohl die Wandlung von Anathema erklären. Manche sprechen sogar von einem Krautrock-Album, jedoch geht mir diese Bezeichnung zu weit. Ein Doom-Album, welches sich ähnlich ausgerichtet hat, wie damals Paradise Lost und Co. Immer noch ein Meilenstein, wenn auch Anathema nun anders klingen.

Accuser – The Mastery

Accuser - Cover

Schnittiger und druckvoller Thrash-Metal gibt es von Accuser aus Siegen. Wahrlich ein fettes Ding.

Accuser sind schon ein sehr langer Weggefährte für mich. Die Truppe aus Siegen hat sich zeitig schon in meinen Plattenschrank vorgearbeitet und steht dort seit Jahren. „Repent“ aus dem Jahre 1992 oder auch „Who Dominates Who“ sind Meilensteine. Dann war mal Schluss und seit 2008 ist man wieder am Start. Mit „The Mastery“ erscheint nun das sechste Album, welches sicherlich nichts für Weicheier ist. Wie ein russischer Panzer überrollen einen die 10 Tracks. Ein Sound, der martialisch aus den Boxen dröhnt und welcher zweifelsohne die Nachbarschaft bei guter Lautstärke aus der Wohnung fliehen lassen sollte. Ein Koloss von Album, agierend mit messerscharfen Riffs, jeder Menge Tempo und einem Drumming, dass anscheinend nur auf Double Bass basiert. Gepaart dazu gibt es noch bisse und aggressive Vocals, welchen den letzten Zweifler in die Flucht schlagen sollten. Accuser machen Thrash und dies amtlich. Wer die Dröhnung braucht, Bitteschön!

Unearth – The Oncoming Storm

Unearth - Cover

Das Überwerk „The Oncoming Storm“ von Unearth erscheint nun auf farbigem Vinyl. Must-Have!

Begeben wir uns doch mal in die Tiefen des Metalcores. Per se war 2004 schon Alles gesagt, was gesagt werden musste. In diesem Jahre legten Unearth das Album „The Oncoming Storm“ vor, welches das Genre eindrucksvoll erschüttern sollte. Mit Killswitch Engange-Kopf Adam an den Reglern, war schon im Vorfeld klar, dass der Sound passen sollte. Was die 11 Songs betrifft, blieben ebenfalls keine Wünsche offen, denn was mit „The Great Dividers“ bockstark eingeläutet wurde, sollte bis zum Schlusssong „False Idols“ anhalten. Treibende Songs, messerscharfe Riffs und ein Trevor Phipps, welcher wohl stimmlich hier auf seinem Zenit war. Soli hier, durchschlagkräftiges Drumming da. Haken dahinter! Ein Album, dass Unearth in den Metalcore-Olymp schoss und musikalische Freunde neidvoll in der Ecke stehen ließ. Period! Nun haut Metal Blade dieses Überwerk endlich auf Vinyl raus, was definitiv seine Abnehmer finden wird.

Kategorien: musik Peter

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