Die EMP Plattenkiste zum 25. Juli 2014

EMP Plattenkiste

Die EMP Plattenkiste während der Hitzewelle. Wo andere kaum genug vom Sommeranflug bekommen, schwitzen wir uns einen ab im Büro. Ferien Fehlanzeige. Da sind wir leider noch weit davon entfernt. Während andere sich bei einem Eis oder einer kühlen Hopfenkaltschale die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, strecken wir unsere Köpfe Richtung Klimaanlage, um bei all den heißen Scheiben einen kühlen Kopf zu bewahren. Das Sommerloch, von dem man immer wieder spricht, zeigt sich diese Woche nicht. Amtlich viele Alben sind wieder am Start und wir haben uns die Mühe gemacht, unsere Highlights aus dieser Woche für euch zusammen zu tragen. Damit euer Bier nicht warm wird, wollen wir mal loslegen und präsentieren für den 25. Juli 2014 die EMP Plattenkiste.

JohnGarcia

John Garcia, die Stimme des Stoner Rocks, legt nun ein Soloalbum vor. Es lohnt sich!

Den Anfang macht John Garcia mit seinem gleichnamigen Album „John Garcia“. Kaum eine Platte passt wohl besser in diese Hitzewoche, wie die der Stimme des Stoner Rocks, wie Garcia auch oft genannt wird. Mit Kyuss zu einer Ikone der Wüstenmusik mutiert, schafft Garcia es nun auch seine Stimme bei diesem Soloalbum voll und ganz zum Tragen zu bringen. Wer auch nur ansatzweise Unida, Hermano oder Vista Chino mag, kann sich diesen 11 Songs nicht entziehen. Sei es der Opener „My Mind“, welcher einen Einblick in das Großhirn bringt, oder der Schlusssong „Her Bullets’ Energy“, Garcia überlässt nichts dem Zufall und liefert Ergebnisse ab. Staub wird der Mann auch hier wieder aufwirbeln und dies nicht nur wegen Gastmusikern wie Danko Jones, Tom Brayton von den Dwarves oder Kyuss-Kollege Nick Oliveri.

TheoryOfADeadman

Theory Of A Deadman legen nun ihr fünftes Album vor. Die Kanadier konnten sogar Alice Cooper für sich gewinnen.

Theory Of A Deadman sind nun schon geschlagene 13 Jahre im Musikgeschäft. Die Kanadier haben sich in all den Jahren durch konstant gute Alben einen Namen gemacht und mittlerweile schon einige Preise für sich verbuchen können. Aber damit ist noch lange nicht genug. “Savages“ ist nun der fünfte Schlag und das nächste Album nach „The Truth Is…“. Lange musste man sich gedulden, aber die drei Jahre der Stille waren für Theory Of A Deadman lediglich die Ruhe vor dem Sturm. Mit 13 schmissigen Nummern fährt man all das Können auf, welches sich die Band mit den 4 vorherigen Alben angeeignet hat. „Drown“, „Blown“ und „Heavy“ sind durch und durch Songs, wie man sie von Theory Of A Deadman erwartet. „Angel“, „World War Me“ und „In Ruins“ zeigen aber auch eine andere Seite der Band. Mit dem Titelsong „Savages“ zeigt man auch, dass ein Spagat zu alten Herren des Metal machbar ist. So verpflichtete die Band Alice Cooper, der den Song zu einem Dreh- und Angelpunkt auf dem Album macht. Ein solides Album und wirklich jede Minute hörenswert.
BluesPills

Erfolgreich bevor das Debüt vorliegt? Blues Pills zeigen wie es geht. Und wir haben sogar limitierte Sachen für euch.

Blues Pills sind ein Phänomen. Bereits vor dem Debütalbum gastiert die Band auf den größten Bühnen dieser Republik. Selbst der legendäre WDR Rockpalast kann sich der Trupp eicht entziehen und überlässt ihnen doch direkt die Bühne. Doch was ist nun der genaue Reiz der Truppe? „Blues“ wäre die einfache Antwort, „umwerfender Blues“ die ausführlichere. Aber letztendlich reicht all dies nicht, denn Blues Pills sind für mich mit diesem Debüt das Aushängeschild des Retro. All das, was andere Bands krampfhaft auf die Bühne bringen wollen. Diese vier jungen Musiker schaffen all dies und noch viel mehr mit einer Leichtigkeit, die sprachlos macht. „Wieso können das andere Bands nicht?“ muss man sich fragen! Die Antwort wird nicht so leicht zu finden sein, denn Blues Pills lassen den Hörer so sprachlos machen, dass Worte nicht umsetzbar sind. Mit 10 Songs könnte diese Band nicht nur „Debüt des Jahres“ werden, sondern sogar „Album des Jahres“. 

Anti-Flag

Anti-Flag hauen 26 Songs raus. So muss ein Best-Of aussehen. Politische Weiterbildung natürlich inklusive.

Quantität schließt Qualität aus? Mag sein und wurde vielleicht auch ganz oft bewiesen. Es kann aber auch anders kommen, wie Anti-Flag mit „A Document Of Dissent“ zeigen. Nein, kein neues Album der US-Polit-Punker, aber dafür ein Best-Of, welches mit 26 (!!!) Songs auffährt. Nun muss man oft ja Abstriche machen, wenn Bands von der einen Plattenfirma zu einer anderen wechseln. Da kommen dann so lumpige Sachen zustande, die eben nur eine bestimmte Ära umfassen. Anti-Flag schaffen es nun mit dieser Platte, einen Querschnitt aus 9 Alben und 6 verschiedenen Labels zu bieten. Die komplette Geschichte der Band wird einem vor Augen geführt und ja, man hat letztendlich ein Album, welches sowohl Die Hard-Fans, als auch Einsteiger an einen Tisch bringen wird. Natürlich stets mit den politischen Statements im Ohr, die Anti-Flag seit jeher vom sich lassen.

Marathonmann

Marathonmann sind umwerfend. Marathonmann sind ehrlich, direkt und bodenständig. Ein ergreifendes Album.

Marathonmann! Merkt euch einfach Marathonmann! Wieso? Die Band aus dem Münchner Raum ist das, was man wohl als Mittelfinger des deutschen Indie bezeichnen kann. Nun wird der ein oder andere sagen „spinnt der Typ?“ und ich sage euch, „nein, tue ich nicht“. Ja, Marathonmann sind weit von dem entfernt, was man als reinrassigen Indie bezeichnen kann. Aber „...und wir vergessen was vor uns liegt“ ist eben auch kein Album, was rein als Punk, Rock, Metal, Hardcore, Emo oder sonstiges zu bezeichnen wäre. Marathonmann schaffen es, all dies in Songs zu packen, was grenzüberschreitend ist. Hier liegt nicht nur der Schwerpunkt auf einer Sache, sondern auf so vielen. Mit Texten, die dem Hörer den Eindruck vermitteln, dass das Herz von Marathonmann auf der Zunge von Frontmann Michael Lettner liegt. Melodien, die so aussagekräftig sind, avancieren Marathonmann zu einem der musikalischen Hoffnungsträger dieses Landes. Einfach nur ehrlich, bodenständig und doch nicht von dieser Welt.

Kategorien: musik Peter

Tags: ... und wir vergessen was vor uns liegt A Document Of Dissent Anti-Flag Blues Pills John Garcia Marathonmann Savages Theory Of A Deadman | permalink

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