Die EMP Plattenkiste zum 14.02.2020

Plattenkiste

Die EMP Plattenkiste zum 14. Februar 2020. Valentinstag und hey, bitte nicht vergessen. Die Dame des Hauses nimmt es euch sonst krumm. Ja, Blumen sind bestimmt super, aber leider auch derbe langweilig. Wie wäre es denn, wenn ihr Musik verschenkt? Ausgewählte Platten natürlich. Damit ihr hier aber schnell auf den Punkt kommt, haben wir euch mal ein paar Alben rausgesucht. Anschauen und sich selbst oder eben die bessere Hälfte beschenken. 

Highly Suspect – MCID

Highly Suspect - Cover

Endlich erscheint das Album „MCID“ von Highly Suspect auf Vinyl. Hat auch lange genug gedauert.

Der Aufstieg war kometenhaft. Highly Suspect haben mit „Mister Asylum“ uns 2015 komplett umgehauen. Das Trio rotzte mit einer „Fuck You“-Attitüde das Album hin, erntete durchweg nur positive Kritik und heimste Preise ein. „The Boy…“ war schon etwas chilliger, hatte aber immer noch den fetten Drive. „MCID“ sollte uns letztes Jahr überraschen. Der Sound war anders, elektronische Spielereien kamen hinzu und irgendwie entwickelte sich das Trio zu einem Teppich-Knöpfer für die ganz großen musikalischen Bodenleger. Aber wie singt Johnny Stevens bei „Canals“ so schön? Genau, er singt „I don’t fucking care if you fucking care“! Kann man es treffender auf den Punkt bringen? Wohl nicht. Denn – und dies muss man sagen – die Band hat im Kern immer noch das, was sie eben 2015 so erfolgreich machte. Diesen Rotz, dieses Neue, was dem Rock so oft fehlt und ja, auch den Stinkefinger. Den gibt es nun endlich auf Vinyl!

Motorjesus – Live Resurrection

Motorjesus - Cover

Auch Motorjesus haben ein Live-Album am Start. Dieses bringt die Qualitäten der Band auf den Punkt.

Motorjesus haben mittlerweile 15 Jahre auf dem Buckel. Jahre mit Hochs, aber eben auch Tiefpunkten. Doch bekanntlich macht einen das stärker, wenn es mal nicht rund läuft. Den besten Beweis lieferte die Band aus Mönchengladbach im Juni 2018 ab. „Race To Resurrection“ ist das, was man in der Diskografie als „bestes Album“ deklarieren muss. Bis heute jedenfalls. Die Tour dazu war ausgiebiger als die bisherigen, der Zulauf auch. Und für alle, die es eben nicht auf den Konzert geschafft haben, gibt es nun die Platte „Live Resurrection“. Mit 72 Spielzeit und insgesamt 19 Songs auch reichlich bestückt. Hier wird Rock ‘n‘ Roll zelebriert und man darf sich von Anfang bis Ende der Platte davon überzeugen. Alles sitzt, die Songauswahl ist perfekt und Chris Birx ist stimmlich derart gut aufgestellt, dass man das nächste Konzert kaum erwarten kann. Oldschool Rock mit knurrendem Bass, treibenden Drums und jeder Menge Riffs und Hooks!

My Dying Bride – Evinta

My Dying Bride - Cover

My Dying Bride legen „Evinta“ wieder neu auf. Ein tolles Album, welches für die Band eher untypisch ist.

Anlässlich der Tatsache, dass My Dying Bride 2011 rund 20 Jahre alt wurden, nahmen die Briten zum Anlass, was Besonderes auf die Beine zu stellen. Mit „Evinta“ ist ihnen dies auch geglückt, welches nun eine Neuauflage erhält. Man kann es als Vorboten zum kommenden Album ansehen, viel wichtiger ist aber, dass dieses Album mittlerweile einfach vergriffen war. Das Doppelalbum stellt eine Reinkarnation alter Klassiker dar. Hierfür war kein Aufwand zu groß, um den Songs ein neues Gewand zu verpassen. Düster, getragen und so weit entfernt von Metal, ist dieses Album ein Statement, dass My Dying Bride einfach brillante Musiker sind. Das Resultat ist der perfekte Soundtrack für die schwerste Depression eines Menschen, wenn nicht sogar der Beerdigungssoundtrack schlechthin. Sänger Aaron Stainthorpe beschränkt sich auf Sprechgesang und besser hätte der Mann diesen apokalyptischen Soundtrack nicht begleiten können. Wahrlich kein Partykracher, aber über jeden Zweifel erhaben. Großartiges Album.

Hollywood Undead – New Empire Vol.1

Hollywood Undead haben die Gitarre wieder für sich entdeckt. Zum Glück, denn damit bekommt das Album wieder Wums.

An tat sich hierzulande etwas schwer mit Hollywood Undead. An den Masken lag es bestimmt nicht, denn diese haben andere Bands auch. Es war eventuell die eigenwillige Mischung aus Rap, Metal und ganz viel Pop. Doch die Band geht mittlerweile seit 15 Jahren ihren Weg und mit „New Empire Vol. 1“ nun auch diesen weiter. Wo „V“ eine Pop-geschwängerte Ansammlung von Pop-Songs war, zeigt sich hier direkt, dass der Metal wieder mehr im Fokus steht. Weniger Sound-Teppiche, sondern mehr handgemachte Musik. Man erahnt die Gitarren nicht nur, nein, man hört sie auch. Sicherlich sind die Herren weit davon entfernt, dass sie das musikalische Rad neu erfinden, aber die 9 Songs sprechen eine klare Sprache: „Habt Spaß, denn wir nehmen euch auf einen geilen Trip mit“. Man kann die Jungs wieder ernst nehmen, denn trotz der Eingängigkeit machen sie eine geile Mischung aus Metal und Crossover!

Kreator – London Apocalypticon – Live At The Roundhouse

Kreator - Cover

Kreator haben n Livealbum für euch. Aber auch als Blu-Ray und Vinyl wird es das Live-Brett geben.

Man kann von Kreator halten was man will, die Stimme von Mille grausam finden oder auch den Personenkult um den Mann schlimm finden, aber Kreator sind einfach wichtig. Nicht ohne Grund zählt diese Band zu den deutschen Big 4 des Thrash. Doch auch im Ausland kommt die Truppe super an. Davon darf man sich nun mit der Live-Platte „London Apocalypticon“ überzeugen. Im ehrwürdigen Londoner Roundhouse aufgezeichnet nahmen die Essener Herren aber mehr als eine Platte auf. Sowohl auf Blu-Ray, als auch auf Vinyl und darüber hinaus als Dreifach-CD Earbook und Einzel-CD ist dieser Abend für die Nachwelt aufgezeichnet worden. An der Setlist gibt es nichts zu rütteln, ein Best-Of der Sonderklasse. Der Sound satt und fett. Die Band auf den Punkt und in bester Laune. Wer bis dato wenig mit Kreator anfangen konnte, der sollte hier überzeugt werden. Solltet ihr euch anschaffen!

Kategorien: musik Peter

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