Die EMP Plattenkiste zum 12.01.2018

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Die EMP Plattenkiste startet auch im Jahre 2018 durch. Zuerst noch ein gutes neues Jahr an die Lesenden. Wir wünschen euch das Beste und schauen natürlich auch dieses Jahr wieder besonders sorgsam die Veröffentlichungen durch. Wir wollen selbstverständlich nur das Beste für euch! Keine Frage. Und darum jetzt genug der Worte und auf in die ersten EMP Plattenkiste des Jahres 2018. Der Start für den 12. Januar 2018!

Donots – Lauter als Bomben

Donots - Cover

Die Donots zeigen erneut, dass man sehr wohl fette Messages auch in Deutsch vermitteln kann.

Die Donots wissen wie der Hase läuft. Seit vielen Jahren im Geschäft, hat sich die Band insbesondere auf der Bühne einen Namen gemacht. Wenn die Jungs um Ober-Sympath Ingo loslegen, bleibt kein Auge trocken und kein Wunsch hinsichtlich einer fetten Rock-Show offen. Zwischen Punk und Rock agierend, drehte man vor ein paar Jahren das Ruder auf deutsche Texte und mit „Lauter als Bomben“ hat man nun bereits ein weiteres Album in der Hand, welches in der Muttersprache eingesungen wurde. Politisch, wie auch gesellschaftlich heben die Herren aus Ibbenbüren den Mittelfinger und prangern Missstände an. Das Schöne an der Sache ist, dass die Donots ganz weit entfernt von billigen Plattitüden sind und sich eher als wortgewandte Punks erweisen. Punks, die sich zivilisiert ausdrücken können und folglich ihrer Message einen noch stärkeren Fokus verpassen. Steine kann jeder werfen, alles in Schutt und Asche legen auch, wobei dies die Donost live ja bestens beherrschen.

Corrosion Of Conformity – No Cross No Crown

COC - Cover

Nach der Rückkehr von Pepper passt im Hause COC wieder Alles. „No Cross No Crown“ zeigt dies eindrucksvoll.

Es war wohl die News schlechthin. Pepper Keenan kehrte 2014 zu Corrosion Of Conformity zurück. Kaum eine Rückkehr hat man sich sehnlicher gewünscht als diese. Und da nun im Hause der Sludge-Truppe der Segen wieder im Lot ist, war es nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem neuen Album kommen sollte. Mit „No Cross No Crown“ liegt das Südstaaten-Bollwerk der Sonderklasse vor. Ein Album aus einem Guss, ein Album, welches all den Schmerz der vergangenen Tage sofort verschwinden lässt. Halbgare Alben sollen der Vergangenheit angehören, was wahrlich nur durch die Zusammenarbeit mit Keenan zu erklären ist. Man zimmerte 14 Songs zusammen, die sich musikalisch zwischen „Nola“ und Hardcore bewegen, um kurzerhand auch noch Sabbath und Thin Lizzy abzuschneiden. Klingt nach einer wilden Mischung? Ist es auch, aber gerade dies war immer das Merkmal von Corrosion Of Conformity, die sich in absoluter Bestform präsentieren.

Tankard – Hymns For The Drunk

Tankard - Cover

Kaum eine andere Band schafft es so dermaßen herrlich, das Thema „Bier“ zu zelebrieren. Tankard aus Frankfurt.

Tankard erfreuen sich eben einer enormen Nachfrage. Selbst in Stadien spielt man mal kurzerhand, was man der Frankfurter Truppe sicherlich nicht so zugetraut hätte. Aber hey, Tankard sind deutsches Kulturgut und das ganz man auch gerne mal so mitteilen. In den 2000ern gastierten die trinkfesten Herren beim Hamburger Label Souldfood, welches nun eine Art Best-Of aus dieser Zeit veröffentlicht. „Hymns For The Drunk“ so der Name. Da wird ein herrlicher Querschnitt durch insgesamt 5 Alben präsentiert und mit Songs wie „The Beauty And The Beast“ oder „Die With A Beer in Your Hand“ garniert. Auch der Hit „Need Money For Beer“darf nicht fehlen, wenn Tankard ein Stelldichein geben. Das Schöne an der Veröffentlichung ist, dass Tankard mit diesem Album beweisen, dass sie weit mehr geile Songs haben, wie man oft annimmt. Thrash in der Art und Weise, wie er sein muss und darüber hinaus ein schönes Fazit zur AFM-Zeit.

Glassjaw – Material Control

Glassjaw - Cover

Glassjaw haben sich viele Jahre Zeit gelassen für ein neues Album. Nun steht das Ding aber in den Startlöchern und wie.

Glassjaw sind wegweisend, was Post-Hardcore angeht. Kaum eine andere Band war so wegweisend und sperrig zugleich. Man kann sich nur noch vage an das Überalbum „Worship And Tribute“ erinnern, welches 2002 die Welt kurzerhand auf Links drehen sollte. Noch heute hallen die Einschläge nach und verdammte Scheiße, wie oft hat man Glassjaw ins Gebet mit einbezogen. Der allmächtige Vater hat uns erhört und die Plattenfirma die Infos selbst geleaked, welche eigentlich den Einschlag 2017 noch fetter machen sollte. Sei es drum, denn nachdem das Album bereits Anfang Dezember digital erschien, legt man nun die Sache als CD vor. Vinyl soll später folgen. „Material Control“ ist ein sperriges Album, welches sich abseits von jeglichen vorhersehbaren Dynamiken wie eine Kugel ins musikalische Fleisch schießt. Hier gibt es weder Kompromisse, noch Gepose. Das Album überzeugt auf ganzer Linie und unterstreicht, dass Glassjaw eine der wichtigsten Bands sind.

Avatar – Avatar Country

Avatar - Cover

Avatar sind fleißig ohne Ende. Rund 20 Monate nach dem letzten Album ist schon wieder ein neues Werk am Start.

Avatar haben sich geändert und dem Death Metal abgeschworen. Nun als seit 2012 dem Metal zugewandt, machen die Schweden keine großen Umwege und ballern rund 20 Monate nach dem letzten Album bereits ein neues nach. Mit „Avatar Country“ zeigt sich die Band aber auch ausgesprochen mutig und legt Sprach-Tracks den insgesamt 10 Tracks bei. Was im ersten Moment als Mogelpackung aufzufassen wäre, macht dahingehend Sinn, dass „Avatar Country“ einem Konzept unterliegt und der Hörer mehr Zeit zum Rekapitulieren bekommt. So erkennt man erst im Nachgang die Feinheiten, eingebaute Soli und ein kreatives Zusammenspiel der Band, welches darauf schließen lässt, dass das Uhrwerk bestens geölt ist. Refrains die unter die Haut gehen, Beats, die sich einprägen und unter dem Strich ein starkes Album, welches durchaus Lust auf Mehr macht. Doch den aktuellen Takt der Veröffentlichungen kann keine Band der Welt halten. Wir sind dankbar, dass Avatar so fleißig sind.

Kategorien: musik Peter

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