Die EMP Plattenkiste zum 10. Juli 2015

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Die EMP Plattenkiste nach dem Festivalwochende. Uns steckt noch die Hitze vom With Full Force und Vainstream in den Knochen, wollen euch aber nicht auf dem Trockenen sitzen lassen, was neue Musik angeht. Mit den Füßen im Wasserbad haben wir wieder die Highlights dieser Woche zusammen gesucht und stellen euch diese vor. Bei einem kühlen Bier wurden dann ein paar Zeilen geschrieben um euch etwas mehr Einblick geben zu können. Dann wollen wir mal starten und euch die EMP Plattenkiste für den 10. Juli 2015 vorstellen. Attacke!

Debaunchery

Debaunchery lassen mal wieder eine Attacke auf die Menschheit los. Der Titel lässt schon Großes erahnen.

Der geschanzte Lehrer schlachtet wieder. Thomas Gurrath lässt mit „Fuck Humanity“ ein neues Album von Debaunchery auf die Menschheit los. Gleich vorweg: Wer Debaunchery jetzt schon mag, wird dieses Album abfeiern. Umgekehrt aber auch, denn Kritiker wird man nun auch nicht hinter dem Ofen hervorlocken können. Aber das sollte Debaunchery egal sein, denn Gurrath scherte sich nie um die Meinung von anderen Menschen. Mit einer Vision hinsichtlich seiner Alben ausgestattet, startet man in die Schlacht. Wie bereits beim Vorgänger „Kings Of Carnage“ abzusehen, tendiert man nun mehr Richtung Rock, was bei „Fuck Humanity“ straight weiterverfolgt wird. Seien es Kracher wie „German Warmachine“ oder „Ironclad Declaration Of War“, Debaunchery holen Alles aus sich raus und bündeln Alles auf 12 Songs. Man hat sich sowohl technisch, als auch hinsichtlich des Songwritings verbessert, was direkt offensichtlich ist. Schöne Kiste und mit dem Attest „Dreckig, rau und die absolute Attacke auf die Ohrmuscheln“ nur zu empfehlen!

BetweenTheBuriedAndMe

Between The Buried And Me ergründen musikalisch die Frage "was geht im Hirn eines Koma-Patienten" ab!

Between The Buried And Me waren nie die leichte Kost oder das übliche Dosenfutter! Ändert sich nun auch nicht mit dem siebten Album „Coma Ecliptic“, was letztendlich auch so gewünscht sein sollte seitens der Fans. Thematisch hat man sich einer Krankenakte bedient und die wissenschaftliche Frage „was passiert im Hirn eines Koma-Patienten, wenn dessen Hirnfunktion auf ein Minimum reduziert ist“ als musikalische Vorlage genommen. Klingt weird? Yep, ist es zweifelsohne. Nun lässt das Thema ja jegliche Interpretation durch und Between The Buried And Me wären eben nicht BTBAM, wenn sie sich nicht alles nehmen würden. Düster, drückend und aufreibend auf der einen Seite, minimalistisch und leicht durchdrehend auf der anderen Seite. Es werden in rund einer Stunde sämtliche musikalischen Auswüchse verwendet, weil man eben alles spielen kann. BTBAM waren immer anders, demonstrieren dies hier wieder und machen ihr Ding! Gerade die Pop-Attacken lockern das Teil fett auf. Ich bin Fan, auch wenn ich nicht ansatzweise nachvollziehen kann, ob die wissenschaftliche Frage richtig interpretiert wurde. Muss man auch nicht, denn „Coma Ecliptic“ könnte man auch simpel als „Rock-Oper mit harten Auswüchsen“ bezeichnen. Aber das sind wirklich Nebenkriegsschauplätze!
CradleOfFilth

Dani Fielt lässt sich nicht vorschreiben, was er machen muss. Schubladen sind ihm egal. So auch hier!

An Mister Filth scheiden sich bekanntlich die Geister und mit „Hammer Of The Witches“ nun wohl die Hexen. Cradle Of Filth - man hasst sie oder man liebt sie - rufen selbst zur Hexenverfolgung auf und werfen sich der Meute mit dem Motto „liebt es oder ab auf den Scheiterhaufen ist uns“ vor. Doch was könnte nun so schlimm am elften Album sein? Nun, Filth spielt und lebt den Black Metal ohne dabei sich selbst als Teil der Szene zu sehen. Er ignoriert solche Schubladendenken und lässt dies auch musikalisch einfließen. Hier Bombast, dort kompakt und irgendwie nicht greifbar. „Yours Immortally“ wütet und spuckt quasi Feuer, wenn Filth keift und sich messerscharfe Riffs durch das Fleisch sägen. Aber „Right Wing Of The Garden Triptych“ setzt mit seiner Experimentierfreudigkeit wieder ganz andere Akzente, was sogar mit Goth liebäugelt. Dafür werden Fans Cradle Of Filth dem Feuer überlassen, Filth selbst lacht wohl nur diabolisch. Wo man sich vor Jahren noch in einer Phase der Orientierungslosigkeit befand, sind COF nun sowas von geradlinig im Haken schlagen, dass es einem schwindlig wird. Ein wahrlich geiles Album!

KingKongsDeoroller

Endlich gibt es King Kong Deoroller auf Platte. Wir haben sogar ne spezielle Edition am Start.

Man hat „Immer nur ficken“ oder „Claus Hipp“ schon textsicher mitgesungen, aber zu Hause in die Röhre geschaut. OK, ins leere CD-Regal, denn King Kongs Deoroller hatten eben noch nichts vorzuweisen. Wird sich jetzt mit „Gute Besserung“ ändern. Der Überhit „Immer nur ficken“ hat es direkt auch zweimal aufs Album geschafft und besticht in der Party Hard-Version noch mehr. Thematisch greift King Kongs Deoroller nach Themen, die man primär aus dem Sektor Deutschrock kennt („Klassentreffen““ oder „mein bester Freund“), wagt sich aber auch an tiefsinnigere Themen wie bei „Die guten alten Zeiten“, was mit einem philosophischen Anstrich daher kommt. Der Sound passt, die Riffs sind vorhanden und auch der Gesang lässt keine Wünsche offen. Rundum gut verpackt und ein toller Party-Kracher! Finden wir echt schmissig!

Muse

Nur ein Album vom Muse was es nun auf Vinyl gibt: Black Holes And Revelations

Muse haben eben erst ihr neues Album „Drones“ auf dem Markt bekommen und erneut demonstriert, dass man die Briten nach wie vor zu den ganz großen Bands zählen muss. Ausverkaufte Arenen sprechen eine klare Sprache für die Liebe zur detailverliebten und melancholischen Band um Bellamy. Also eigentlich die ideale Zeit um die Massen mit den älteren Werken zu verwöhnen? Ja, sicher, was sich dann aber besonders für die Vinyl-Liebhaber auszahlen wird. So erscheint hierzulande „Absolution“ als Doppel-Platte. Oder „Origin Of Symmetry“, „The Resistance“ und auch noch „Black Holes And Revelations“. Lange Zeit vergriffen und ausverkauft, hat man nun sich dazu entschlossen, eben all die Werke auf Vinyl neu aufzulegen. So kann man sich die Jahre 2001 bis 2009 nochmal vor Augen führen und sich miterleben, wie sich Muse in ihrer Komplexität gesteigert haben. Besonders das zweite Werk „Origin Of Symmetry“, welches ja den Durchbruch markierte, haut mit „New Born“, „Hyper Music“ oder auch „Plug In Baby“ Hits raus wie der Klamotten-Händler die Hosen zum Sommerschlussverkauf! Wer hier nicht zugreift, dem ist einfach nicht mehr zu helfen!

Kategorien: musik Peter

Tags: Between The Buried And Me Coma Ecliptic Cradle of Filth Debauchery F*ck Humanity Gute Besserung Hammer Of The Witches King Kongs Deoroller Muse Reviews | permalink

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