Die EMP Plattenkiste zum 10.06.2016
Im Vergleich zu Mantar hat man die Band Sumac nicht unbedingt auf dem Zettel. Es handelt sich dabei um eine ISIS-Nachfolge-Band und der Hauptkopf Aaron Turner hat sich noch Unterstützung gesucht. Neben Russian Circles oder Baptists ist es aber insbesondere der ISIS-Einfluss, der Sumac zu einem wahren Juwelen macht. Sludge wird hier großgeschrieben und mit Doom-Elementen gespickt, dass sich die Sache nur so gewaschen hat. „What One Becomes“ ist eine tosende Wand aus Lärm, ausufernder Endzeitstimmung, aber eben auch ruhigen und besinnlichen Momenten. Man hat den Eindruck, dass Turner direkt aus der Hölle mit einem spricht um kurze Zeit später den Kopf Richtung Himmel zu strecken. Hat man eben nicht etwas von da oben vernommen? Sicherlich sind die 5 Songs keine leichte Kost und wer sich in diesen sommerlichen Tagen mal wieder so richtig gepflegt erden will, der kann dies mit diesem Album machen. Der Spagat zwischen Genialität und Wahnsinn ist bekanntlich schwierig, hier wird er aber ohne Dehnungsübungen direkt umgesetzt!
Heisskalt haben einen amtlichen Sprung gemacht von ihrer EP zum ersten Album. Die Wellen der Begeisterung waren hoch und man musste schon Angst haben, dass diese die Sindelfinger Band kurzerhand ins offene Meer der Belanglosigkeit zieht. Mit „Vom Wissen und Wollen“ geht es nun auf den Prüfstand, ob das Level des vorherigen Albums wieder erreicht wird. Leicht machen es einem die Schwaben zu keinem Moment, den bekanntlich arbeitet man immer mit diesem „Nicht-Greifbaren“. Was sich im Bandnamen schon widersprüchlich anhört, zieht sich wie ein roter Faden durch die Texte. Ja? Nein? Jaein? Worte werden zu Waffen, Melodien sind die Schilder und dann aber los in den Kampf. Gerade das macht aber Heisskalt aus und das ist gut so. Sei es die simple Instrumentalisierung, dieser Fokus auf deutschen Texten, die zum Nachdenken anregen oder einfach das „ich würde es gerne direkt verstehen, schaffe es aber nicht“. Man muss die Texte regelrecht analysieren, die blanken Worte auf dich wirken lassen und dies macht die Band eben zu dem was sie ist. Eine Band, fern ab von Belanglosigkeit und dennoch der Schönheit, die oft nur deutscher Pop oder Rock haben kann. Angel Du$t ist sicherlich Musik für Fans, die sowohl Bands wie die Leonheads, aber eben auch die Bad Brains lieben. Man könnte aber auch gewisse Stücke des Album „Rock The Fuck On Forever“ Weezer zuschreiben, ohne beide Bands dabei in irgendeiner Art und Weise vor den Kopf zu stoßen. Es sind diese luftigen Songs wie „Bad Things“ oder „Twist n Shout“, die das Herz des Hörers im Sturm erobern. Es sind aber auch griffige Nummern wie „Toxic Boombox“, welche die Band aus Baltimore immer wieder in die Ecke Hardcore drückt. Und mit Punk-Nummern wie „Somebody Else“ stöbert man noch in Genre rum, die eigentlich nie auf der Agenda der Band standen. Aber wen stört es, denn am Ende zählt das Resultat. Hier ein sehr überzeugendes!Tags: Angel Du$t CD EMP EMP Plattenkiste Heisskalt If I'm the devil... Letlive Mantar Platten Plattenkiste Reviews Rock the fuck on forever St. Pauli Sessions Sumac Tontraeger Veroeffentlichung Veroeffentlichungen Vinyl Vom Wissen und Wollen What one becomes | permalink