Deftones veröffentlichen einen neuen Song - fast zumindest!

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Deftones aus Sacramento veröffentlichen einen neuen Song, der aber bereits ein paar Tage auf dem Buckel hat. Er soll an ein Kapitel in der Bandgeschichte erinnern, welches nicht dunkler sein könnte.Was die Herren von den Deftones anfassen, ist meist erfolgreich. Seit 1988 zieht man sich einen Stiefel an, der vielen anderen Bands einfach zu groß ist. Anprobiert haben diesen schon einige Weggefährten, gepasst hat er aber keinem so richtig. An die Deftones kommt so leicht nichts ran und man mutierte zu einer „Marke“.

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Deftones mit Chi Cheng. Eine Journalistin wurde wegen Verwendung des Bildes gefeuert. Der "Fuct"-Pulli von Moreno war anscheinend zu anstößig.

Die Mischung aus Härte und dem epischen Gesang von Frontmann Chino Moreno fasziniert, fesselt und schafft Räume, die so nur bei Deftones zu finden sind. Und Alles begann er aus Zufall, der Gitarrist Stephen Carpenter im jungen Alter sich das Spielen der Gitarre beigebracht hat, nachdem er auf seinem Skateboard von einem Auto erfasst und zu einer Auszeit im Rollstuhl gezwungen war. Die Jugendfreunde links und rechts die Straße runter, fanden die „Gehversuche“ so gut, dass man sich zu einer Band formierte. Carpenter, Chino Moreno und Drummer Abe Cunningham zerlegten die Garage von Carpenters Eltern und machten sich daran, ein paar Songs zu schreiben. Zum perfekten Glück sollte nur noch der Bassist Chi Cheng fehlen, der im späteren Verlauf die Band vervollständigte. Sei es durch seine Einzigartigkeit am Bass oder gesanglich bei Meilensteinen wie „My Own Summer (Shove It)“ vom zweiten Album „Around The Fur“. Man ging durch dick und dünn und legte mit „White Pony“, dem gleichnamigen Album „Deftones“ und dem 2006er Werk „Saturday Night Wrist“ noch etliche Kracher nach.

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Bassist Chi Cheng, der am 13. April 2013 durch einen plötzlichen Herztod in der Klinik starb.

Die Aufnahmen zum Nachfolger von „Saturday Night Wrist“ sollten aber die Bandgeschichte auf immer und ewig prägen. Unter dem Arbeitstitel „Eros“ machte man sich im Jahre 2007 dran ein Album zu basteln, welches laut Chino Moreno als „durchgeknallt, unorthodox und mit massig viel Atmosphäre“ bezeichnet wurde, was aber immer noch Raum für „enorm viel Härte“ aufzeigte. Diese - so Kritiker - war in den Alben zuvor verloren gegangen. Zumindest die offensichtliche. Dies sollte sich aber ändern, nachdem Moreno seinen Hang zu epischer Musik mit seinem Nebenprojekt Team Sleep in vollen Zügen ausleben konnte. Aber zurück zu „Eros“ und den Aufnahmen, denen man sich im April 2008 widmete, um das Album der Menschheit im Frühjahr 2009 vorstellen zu können. Bassist Chi Cheng war mit seinem Auto unterwegs in Studio, sollte dort aber nie ankommen. Bedingt durch einen tragischen Unfall wurde Cheng am 4. November 2008 in eine Klinik eingeliefert, die ein Apallisches Syndrom diagnostizieren mussten. Schwerste Hirnverletzungen sollten Cheng in ein Koma versetzen, aus dem er letztendlich nie wieder richtig zurück geholt werden konnte. Die Aussagen über seinen letztendlichen Zustand sollten sich in den Jahren immer wieder minimal ändern. Von Fortschritten war die Rede, von ersten Schritten und von der Bitte, Fans sollen sich an einer Spendenaktion beteiligen, damit die immensen Kosten von der Familie getragen werden konnten. Chi verstarb letztendlich am 13. April 2013 nachdem sein Herz plötzlich zu schlagen aufhörte.

Epik pur, Dramatik und Energie

Bei allem der Tragik und dem Schmerz für die Angehörigen, musste die Existenz der Band Deftones irgendwie weiter gehen. Man verwarf die Aufnahme zu „Eros“, machte sich in einem Zustand des Deliriums daran ein neues Album zu schreiben, welches durch das dunkle Kapitel in der Bandgeschichte wohl mehr als geprägt war. Doch vergessen wollte man dieses nicht.

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Deftones in ihrer aktuellen Besetzung mit Bassist Sergio Vega (Zweiter von links)

Deftones haben nun einen Song aus dieser verworfenen Session veröffentlicht. Ein Jahr nach dem Tode, stellen sie den Song „Smile“ vor, welches an das Erlebte und vor allem an die Person Chi Cheng erinnern soll. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kann man Deftones zu diesem Songs nur gratulieren. Epik pur, Dramatik und Energie, die darauf schliessen lassen, dass „Epos“ ein mehr als gelungenes Album geworden wäre. Aber vielleicht werden die Aufnahmen irgendwann veröffentlicht. Ich bitte darum.

[yt]

Kategorien: musik Peter

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