Das Album der Woche: The Crown mit Cobra Speed Venom

The Crown - Banner

The Crown hauen wieder ein neues Album raus. Die Schweden knallen uns „Cobra Speed Venom“ um die Ohren. Wir sind zuerst sprachlos, dann nur noch verzückt und zack, wird die Platte „Album der Woche“ bei EMP! Wieso? Na weil man schöner Death Metal kaum spielen kann. 

The Crown aus Schweden. Death-Metal-Urgestein, Freunde der harten Klänge und immer wieder eine Augenweide. Vom musikalischen Hochgenuss sprechen wir dann später. Erst mal einen kleinen Ausflug in die Welt der Anekdoten. Es war das Jahr 2003 als man „Possessed 13“ veröffentlichte. Ein glücklicher Umstand sorgte dafür, dass ein damaliger Weggefährte meinerseits das offizielle Video zu der Todesnummer „Face Of Destruction – Deep Hit Of Death“ filmte und ich mich im Dunstkreis bewegen konnte. Da stand er, der Johan, Sänger der Truppe. Schwarze Haare, gar nicht mal Metal-mässig so lang, dafür aber mit Kotletten ausgestattet, die jedem Elvis Presley-Double imponiert hätten. Presley selbst natürlich ebenfalls. Was diese Band mit weniger als 3 Minuten auf den Punkt brachte, verzückt heute noch mein Herz. Rumpelnd, rollend, Tod-bringend, sägend, zerfetzend, ach, was fallen mir Adjektive ein, die genau das zum Ausdruck bringen, was The Crown ausmachte.

2004 sollten sich The Crown auflösen…

Leider war bereits ein Jahr später Schluss im Hause The Crown. Man löste sich auf und besagter Johan machte mit One Man Army And The Undead Quartet unter neuer Flagge weiter. Doch Trennungen bei Bands sind glücklicherweise nicht in Stein gemeißelt. So formierte man sich im Jahre 2009 wieder, wenn auch mit einem anderen Sänger. Inne hatte diesen Jonas Stålhammar, welcher nun jüngst bei At The Gates eingestiegen ist. „Doomsday King“ sollte sein einziges Album mit The Crown bleiben, denn Johan stampfte 2012 seine Combo ein und stieg wieder bei The Crown ein. Mit „Death Is Not Dead“ sollte der Neuanfang besiegelt und nun mit „Cobra Speed Venom“ abgerundet werden. Und dieses Album hat es in sich!

The Crown - Band

The Crown wieder mit Johan als Sänger, der nun mit dem 10. Album Alles regelt.

.. um 2018 mit „Cobra Speed Venom“ alles umzuhauen

Sei es der Nackenbrecher „Destroyed By Madness“ „Iron Crown“ oder „Rise In Blood“, die allesamt genau das ausmachen, was diese Band so groß werden ließ. Es sind diese rasenden und hasserfüllten Passagen, welche sich vorzüglich an ein melodiöses Gewand anschmiegen, welches eben auch schon immer eine der Qualitäten von The Crown war. Wütend auf der einen, groovend und fast schon besinnlich auf der anderen Seite. Selbst mit Atmosphäre fährt man wieder auf, was der Opener „Destroyed By Madness“ beziehungsweise der Schlusssong „The Sign Of The Scythe“ ebenfalls eindrucksvoll beweisen. „In The Name Of Death“ katapultiert sich in eine schwindelerregende Schnelligkeit, nachdem ein astreines Stakkato-Gewitter die ersten Sekunden zierte. Johan ist stark wie eh und je, weiß das Ruder zum Melodischen im richtigen Moment herumzureissen. Das „Fell the noise. C’mon!“ Frisst sich ins Hirn und man ist sich bereits nach dem ersten Hördurchlauf dieser Nummer darüber im Klaren, dass die fast 5-minütige Nummer ein Übersong ist. Hier – aber eben auch bei den anderen Songs – passt einfach das Zusammenspiel der Truppe. Man agiert tight, lässt Gitarren singen und schwingt gleichzeitig die Todesaxt.

The Crown - Cover

Bei „Cobra Speed Venom“ passt einfach Alles. Neben starken Songs ist selbst das Oldschool-Cover so unfassbar stark.

The Crown sind unfassbar angriffslustig

Wo rohe Kräfte sinnvoll walten? Auf jeden Fall, wobei auch die stilleren Momente wie bei „Necrohammer“, „We Avenge!“ oder „World War Machine“ sitzen und den Hörer gegen die Wand blasen. Aber nicht falsch verstehen, „still“ bedeutet in diesem Kontext und bei dieser Band lediglich, dass das Tempo reduziert wird. Von Ruhe kann nun wahrlich nicht gesprochen werden. Diese sucht man bei dem 10 Song-starken Album auch vergeblich. Zu perfekt ist die Mischung aus Death Metal, Thrash und auch Crust. Ein Album, welches so herrlich ist, dass man jetzt schon von einem Highlight des Jahre 2018 sprechen muss, was diese Musikrichtung angeht.

Kategorien: musik Reviews Peter

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