Das Album der Woche: Monster Magnet mit Mindfucker

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Monster Magnet? Ja, die gibt es noch. Aber eigentlich war diese Band nie weg, wenn man sie auch zu gerne immer auf einen Song reduziert. Dass sie auch 2018 noch fette Songs schreiben können, zeigen sie nun mit dem 11. Album „Mindfucker“. Unser Album der Woche bei EMP. Unbedingt antesten!

Es grenzt wahrlich irgendwie an ein kleines Wunder, dass man im Jahre 2018 noch ein Monster Magnet Album besprechen kann. Kaum eine andere Band im Rockzirkus hat wohl so viele Höhen und gleichzeitig auch Tiefen erlebt. Kaum eine andere Person wie Dave Wyndorf personifizierte den Lifestyle, der dem Rock doch immer zugeschrieben wird. Und wenige Bands haben Alben veröffentlicht, wie man quasi als Tagebuchauszug verstehen konnte. „Dopes Of Infinity“ oder das Überalbum „Powertrip“ sind nur zwei davon. Die Band treibt seit 1989 ihr Unwesen und stand mit einigen personellen Wechseln immer wieder mit dem Rücken zur Wand. Als 2006 dann Wyndorf mit einer Überdosis zumindest temporär den Kampf gegen die inneren Dämonen verloren hatte, musste man sich die Frage stellen, wie lange diese Band noch auf der Bildfläche erscheinen wird. Aber da hat man die Rechnung ohne Monster Magnet gemacht.

Monster Magnet - Band

Cool wie Sau, wobei Monster Magnet schon lange Niemanden etwas mehr beweisen müssen. (c) by Napalm Records

Monster Magnet – Das Stehaufmännchen des Rockzirkus

Wyndorf war wieder einmal das Stehaufmännchen und bereits 2007 sollte mit „4-Way Diablo“ seine Rückkehr erfolgen. „Mastermind“ im Jahre 2010 und wieder drei Jahre später das bis dato letzte Album „Last Patrol“. Allesamt starke Alben, die die Band hinlegte. Alben, welche mal mehr, mal weniger die Einflüsse aufgriffen, welche die US-Band selbst anbringt. Space Rock, wie ihn Hawkwind schon geschrieben hatte oder ausufernde Elemente, wie man sie bei Deep Purple, Black Sabbath oder eben auch Blue Oyster Cult, Sir Lord Baltimore oder Captain Beyond vorfindet. Monster Magnet greifen auch dieses Mal wieder in diese Kiste, wenn es um ihr 11. Album geht. Eines, welches „Mindfucker“ heißt, die Band und insbesondere Dave Wyndorf aber in bester Verfassung zeigt.

Monster Magnet - Cover

Mit „Mindfucker“ kann man sich schön das Hirn freispülen lassen. Ein herrliches Ding mit unfassbar starken Songs.

„Mindfucker“ bringt die Band in den Rock-Olymp zurück

„Oh my God“, singt Wyndorf direkt zu Beginn des Openers „Rocket Freak“ und macht klar, dass die Band auch 2018 Bock hat. Frisch klingen Monster Magnet und bissig dazu. Dicker Rocksound macht sich breit, Selbstvertrauen dröhnt durch die Boxen und Dave klingt so herrlich rotzig, dass man irritiert Wikipedia bemüht um das Alter des Mannes zu suchen – wir verraten es nicht und geben euch eine Hausaufgabe mit. „Soul“ steht dem ersten Song in nichts nach, animiert zum Abfeiern, insbesondere zum Ende hin, wenn eine wahre Instrumentenschlacht eröffnet wird. Ausufernd wirken Monster Magnet und Parallelen zu The Doors liegen so offensichtlich auf der Hand, dass es einem wie Schuppen von den Augen fällt. Man spielt mit psychedelischen Momenten, stampft sich Black Sabbath-typisch durch Nummern wie „Mindfucker“ und selbst vor Hooklines, die KISS nicht besser hätten schreiben können, ist man nicht sicher. Und über all diesen phänomenalen Momenten kreist die „Leck mich doch am Arsch“-Attitüde von Dave Wyndorf, die einem das Grinsen ins Gesicht zaubert. „Mindfucker“ hin oder her, Monster Magnet haben sich mit diesem Album wahrlich wieder in den Rock-Olymp geschrieben. Starkes Ding!

Kategorien: musik Reviews Peter

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