Das Album der Woche: Dead Cross mit Dead Cross

Dead Cross - Banner

Dead Cross sind ein neuer Stern am Himmel des Chaos- Metals. Laut Aussage des Newcomers sprechen wir aber von Hardcore. Wer nun recht hat, solltet ihr direkt selbst herausfinden. Denn hinter unserem Album der Woche bei EMP verbergen sich letztendlich doch alte Bekannte. 

OK, zugegeben, von einer ganz namenlosen Band wollen und können wir bei Dead Cross nicht sprechen. Das gleichnamige Album ist zwar der Erstling, letztendlich sind aber 4 begnadete Musiker am Werke., die wahrlich bekannt sind. Mit Justin Pearson haben einen Bassisten, welcher  bei The Locust, Retox, aber eben auch Struggle am Werke war. Seinen Kollegen von Retox mit den Namen Mike Crain hat er direkt bei Dead Cross untergebracht. Tja, und nun kommen wir zu den wirklich bekannten Größen in dieser Band. Am Schlagzeug sitzt doch glatt mal Dave Lombardo, der ja mit Slayer seine Status zum Gott-Drummer ausbauen konnte. Geht da noch mehr? Und ob! Niemand Geringeres als Mike Patton nimmt wieder das Mikrofon in die Hand, um sich neben Faith No More auszutoben. Mr. Bungle ist Geschichte und selbst Fantomas – die Band, in der auch Lombardo zu Gange ist – liegen derzeit auf Eis. Namedropping abgeschlossen!

Dead Cross - Patton

Yep, Mike Patton ist wahnsinnig. War schon immer so und bei Dead Cross noch mehr.

Dead Cross zelebrieren den vertonten Krach

Der Name dieses Quartetts ist wahrlich nicht der ganz große Wurf. Da muss man sich auch Nichts in die Tasche lügen. Doch einen großen Namen benötigt man bei dieser Besetzung wohl auch nicht mehr. Doch was zelebrieren nun Dead Cross genau? Der Spagat klingt doch sehr gewagt, wenn man sich die Historie der Protagonisten anschaut. Kann man von einem Ableger von Faith No More sprechen? Schimmert hier und da The Locust durch oder wird man sogar mit Slayer-lastigen Drumming bedient? Yep, Alles davon ist auf diesem Werke vertreten, was die Sache letztendlich so spannend macht! Freunde des vorhersehbaren Tones werden sich mit „Dead Cross“ definitiv die Zähne ausbeißen. Stunden mit der Dame sollten ebenfalls nicht mit diesem Album unterlegt werden. Wer aber sich gepflegt einen musikalischen Trip verpassen will, der darf hier mal ganz flott die Hand heben.

Dead Cross - Band

So sehen die Herren aus, die selbst vor Bauhaus nicht Halt machen.

Und wie stellt man sich das Album nun vor? Ein Versuch…

„Bela Lugosi’s Dead“ wirkt geradezu Pop-lastig, wenn man diesen Song im Kontext des Albums sieht. Klar vom einstigen Bauhaus-Klassiker bleibt wenig übrig, nachdem Lombardo seine Sticks in die Hand genommen hat und Patton letztendlich seinem Wahnsinn freien Lauf lässt. Da spielt die Gitarrenarbeit und der Basslauf letztendlich keine große Rolle mehr. Aber hey, man ist mit dieser Hommage immerhin rund 60 Sekunden schneller auf den Punkt gekommen als Slayer mit „Reign In Blood“. Patton ist es auch, der „Grave Slave“ so dermaßen seinen Stempel aufdrückt, dass man schon von einer gewissen Omni-Präsenz sprechen kann. Aber klar, Patton ist wohl einer der begnadetsten Sänger auf dieser Welt. Wieso nicht ausleben? Nun haben wir zwei von insgesamt 10 Songs angerissen. Was nun?

Dead Cross - Cover

Das Cover leuchtet übrigens im Dunklen. Kein Witz! Auf Vinyl natürlich ne ganz fette Sache.

… der aber bei einem Versuch bleibt

„Church Of The Motherfuckers“ als Schlusssong funktioniert hervorragend, da er wohl alle Elemente vereint, die dieses Album insgesamt auffährt. Episches Getöse, bestialischer Lärm, messerscharfe Riffs, ein Bass, der einem das Ohr zerfetzt und die übermenschliche Stimme eines Mike Patton, der definitiv den Wahnsinn für sich beansprucht. Da kann man noch so sehr auf dezentere Momente des Albums eingehen, was aber letztendlich nicht die Intension dieser Band ist. Still und leise kann jede Truppe. Bestialisch, mörderisch und dennoch so perfide geil eben nur Dead Cross. Ein knallhartes Album, welches rasend durchpeitscht und jedem Hörer das Maximale abverlangt.

Kategorien: musik Peter Reviews

Tags: Album der Woche Dave Lombardo Dead Cross EMP Praesentiert Faith No More Hardcore Mike Patton Veroeffentlichung Vinyl | permalink

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