Das Album der Woche: Any Given Day mit Everlasting

Any-Given-Day-BannerAny Given Day liefern das Album der Woche ab. Mit „Everlasting“ schafft die deutsche Metalcore-Band den Absprung zu einem musikalischen Höhenflug. Und vor Vergleichen mit internationalen Bands muss man sich sicher nicht verstecken! Any Given Day kommen aus Gelsenkirchen und spielen Metalcore. So manch Leser wird hier nun schon mit der Nase rümpfen, da Nordrhein-Westfalen in den vergangen Jahren durch eine rapide Anhäufung von Metalcore-Bands aufgefallen ist. Tatsache und sicherlich auch in gewisser Art und Weise hinderlich, da man aus dem musikalischen Flächenbombardement sich die Perlen mühsam rauspicken muss. Bei Any Given Day war dies irgendwie anders. Man konnte den Diamanten geradezu auf dem staubigen Acker schimmern sehen. Man musste sich nur bücken um die volle Schönheit dann letztendlich zu erhaschen. Gesagt, getan!
Any Given Day-2016

Any Given Day veröffentlichen nun ihr zweites Album "Everlasting".

Dem Fegefeuer gerade noch entkommen

Unkonventionell waren die Anfangstage von Any Given Day. Ins Fegefeuer - sofern es dieses gibt - wären die Jungs gekommen, wenn es nach so manchen Metal-Fan gegangen wäre. Wie kann man Rihanna covern? Sind die Herrschaften von allen guten Geistern verlassen worden?  Kann man so sehen, letztendlich war es aber genau der richtige Weg. Das Cover zu „Diamonds“ schlug ein wie eine Bombe. Damals im Jahre 2013 und gerade mal ein Jahr nach der Gründung von Any Given Day. Da wollte der Plattenvertrag mit dem renommierten Label Redfield Records natürlich nicht lange auf sich warten lassen. Unterschrieben, Album eingespielt und 2014 veröffentlicht. Seit dem Release von „My Longest Way Home“ war es insbesondere das ständige Touren, welches Any Given Day bekannt gemacht haben.

Any Given Day - Live

Seit dem Release des ersten Albums, waren Any Given Day gefühlt immer auf Tour.

Any Given Day scheuen keine internationalen Vergleiche

Nun geht es mit „Everlasting“ in die zweite Runde in Sachen Longplayer. Tja, das Debüt war schon stark, rückblickend aber im direkten Vergleich mit dem neuen Album doch mit ein paar Kinderkrankheiten bestückt. Nein, keine Sorge, kein Vorwurf, sondern eher eine objektive Betrachtung, wenn man die 12 Songs mit den 10 Krachern vom ersten Album vergleicht. Insbesondere die Tatsache, dass Shouter Dennis Diehl sich von der Tatsache losgelöst hat, dass ein Shouter immer schreien muss, ist wohl der beste Beweis dafür. Der kahlköpfige Mann schafft direkt beim Opener „My Doom“ auf den Umstand aufmerksam zu machen, dass nicht nur Howard Jones von Killswitch Engage singen kann. Klargesang, der Gänsehaut bereitet und unterstreicht, dass internationale Vergleiche locker machbar sind. Wieso nach Amerika blicken, wenn das Gute anscheinend auch in Gelsenkirchen zu finden ist.

Any-Given-Day-Everlasting

So schlicht wie das Artwork ist das neue Album von Any Given Day sicher nicht!

Letztendlich doch nur Metalcore?

Any Given Day machen Metalcore, ja! Ohne Wenn und Aber! Dennoch - und hier unterscheiden sich aber die Bands - setzt man bei „Everlasting“ darauf, nicht mit der Mischung aus Härte und Melodie ein Schema zu erfüllen. Richtig so, denn letztendlich mindert dies bei so vielen Bands die Halbwertszeit. Any Given Day machen sich frei und insbesondere Songs wie „Farewell“ zeigen auf, dass man sich auch balladen-artigen Stücken zutraut. Wer nun Angst hat, dass Any Given Day sich aber von ihren Wurzeln entfernt haben, darf sich gerne mit „Endurance“ vom Gegenteil überzeugen. Auch „Arise“ schlägt in eine ähnliche Kerbe und für den Song kommt man Matt Heafy von Trivium für ein Stelldichein gewinnen. Was sagt uns das? Ja, auch US-Bands sind von der Tatsache überzeugt, dass Any Given Day zu überzeugen wissen. Wer sich bis dato noch nicht mit der Band auseinandergesetzt hat, sollte dies unbedingt nun nachholen!

Kategorien: musik Peter News

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