Broilers drehen Oi auf Pop

Broilers Logo 2014 „Ist da Jemand?“, fragen Broilers mit dem ersten Song des neuen Albums „Noir“. Ob da Jemand ist? Eine Scherzfrage, oder? Da warten unzählige Fans auf das neue Lebenszeichen von euch und ihr kommt mir so.

 Raus aus dem Keller, hoch auf die Bühnen

Wenn man sich die letzten Jahre der Broilers anschaut, dann muss man neidlos sagen, dass diese Band quasi aus dem Nichts kam und nun Arenen füllt. Sicher – und ohne geht es auch nie – haben die Alben der Band, sowie eine konstante Livepräsenz dazu beigetragen, dass die Broilers heute da stehen, wo sie letztendlich hingehören. Tausende Menschen vor und die musikalischen Protagonisten auf der Bühne. 18 Monate auf Tour und ein phänomenales Finale in der Heimatstadt Düsseldorf. 15.000 Leute feierten ihre Band.

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Die Broilers im Jahre 2014 und "Noir" im Kasten.

Wie man mit Kritik umgeht

„Santa Muerte“ öffnete Tür und Tor und mit „Noir“ muss man die Erwartungen sicherlich erfüllen. Aber der eigene Anspruch sollte ebenfalls nicht zu kurz kommen. Man ging ein Risiko ein und versuchte sich an einem Album, welches dem Punk und Oi der alten Tage etwas den Rücken kehrt. Man wartet mit mehr Pop-Appeal auf und verblüfft! Ein solches Album kann man machen, für die Broilers war es aber vielmehr ein „Muss“. Ein zweites „Santa Muerte“ wäre das Einfachste gewesen, hätte sicherlich auch die Stellung der Band in der deutschen Musiklandschaft gefestigt, aber wem hätte es was gebracht? Den Fans sicher, wenn auch nur für kurze Zeit. So geht man den Weg und ändert was. Das Resultat – in 16 Songs gemeißelt – ist einerseits Broilers in natura, doch auf der anderen Seite wirkt man persönlicher, intimer und ein stückweit zerbrechlicher. „Ich glaube nicht, dass wir früher den Mut gehabt hätten eine Platte wie ‚Noir‘ zu machen“, sagt Sammy offen und ehrlich. Ein Schritt, der trotz der Ängste von Sammy umgesetzt wird. Skeptisch und höchst selbstreflektiert kann man den Mann mit iranischen Wurzeln beschreiben. Wenn 95% einen Song super finden, aber 5% die Sache weniger gut finden, dann geht Sammy in sich und zweifelt. Was, wenn genau diese 5% richtig liegen und der Auswurf der Broilers nicht dem entspricht, was die Leute erwarten. „Große Klappe auf der Bühne, aber Kritik nehme ich persönlich und sowas lässt mich nicht kalt. Leider!“
Broilers-Sammy

Sammy hat auf der Bühne ne große Klappe!

Wo der Pop Einzug hält

Für die Broilers ist die Platte geradezu poppig und Vergleiche sind schnell gefunden. So schaut Sammy in seinen Plattenschrank und findet dort die Platte „White Crosses“ der US-Punker Against Me!. In sich ein sehr stimmiges Album, aber letztendlich nicht das, was die Band früher versprühte. Gradwendung und dies nicht auf der gleichen Stelle, sondern während des Laufens. Man geht den Weg und stolpert vielleicht. Man geht den Weg und verliert vielleicht Fans. Man geht ihn, so hart er auch sein mag, aber sowohl bei Against Me! hat es sich ausgezahlt und bei den Broilers mit „Noir“ wird dies ebenfalls aufgehen. Davon kann man sich mit dem neuen Album überzeugen.

[yt]

Kategorien: musik Peter

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