Die EMP Plattenkiste zum 29.03.2019

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Die EMP Plattenkiste für den 29. März ist gerade noch fertig geworden. Leider etwas Land unter diese Woche, kam man nur bedingt dazu, die Sachen auch zu tippen, die man gehört hat. Hören geht ja immer, aber tippen? Ne, das nicht! Sei es drum, denn ich habe mir nun fetzige mobile Endgeräte gekauft um zukünftig überall meine Gedanken zu tippen. Egal, jetzt für euch die Highlights der Woche. Habt Spaß!

Devin Townsend – Empath

Townsend - Cover

Devin Townsend hat es wieder gemacht. Ein verrücktes Album trotz eines schlichten Covers.

Da hatte man schon gar kurz Panik, dass Devin Townsend ruhiger geworden ist. Oder gar ganz auf Abwegen? Zumindest waren es kurze Schocksekunden, als man das Cover des neuen Albums „Empath“ gesehen hat. Schlicht und sogar nicht verrückt, wie man den Mann in positiver Art und Weise kennt. Aber bereits die zwei Vorab-Songs mit den Namen „Evermore“ und „Genesis“ zeigten, dass Townsend immer noch Townsend ist. Das musikalische Chamäleon macht einfach unbeirrt weiter und dies in einer herrlichen Art und Weise. Zwischen Jazz und harten Riffs, gibt es kaum Richtungen, die der Mann nicht anfasst. Musikalische Grenzen werden pulverisiert und komplett aus der Welt geschafft. Mit einer gewissen Sturheit muss man sich aber durch die vielen Musikschichten durcharbeiten, um dort das weiche, immer noch heftig pulsierende Herz des Mannes zu finden. Schönste Momente sind dann einem aber garantiert.

Whitechapel – The Valley

Whitechapel - Cover

Reiner Deathcore war gestern. Whitechapel gehen neue Wege, die ihnen sehr gut stehen.

Deathcore war gestern und ja, Whitechapel haben sich weiter entwickelt. Eine Tatsache, die nun seit einigen Alben deutlich zu sehen ist, mit „The Valley“ aber auf ein neues Level gehoben wird. Ein mutiger Schritt, welcher nun vollzogen wurde. Und gleichzeitig wohl auch der perfekte Moment für selbigen. Aber keine Sorge: Friede, Freude und Eierkuchen ist beim neuen Album nun sicher nicht vorzufinden. Eher ein Soundtrack zum Weltuntergang liegt nun vor. Zwischen Shouts in Deathcore-Manier, herrlichen Melodien und einem sanftmütigen Gesangspart, erkennt man mit dem Opener „When A Demon Defiles A Witch“ bereits alle Eckpfeiler. „Hickory Creek“ geht sogar einen Schritt weiter und zeigt die Band geradezu nackt, wenn es um die Instrumentalisierung geht. Balladesk und definitiv dem Rock zuzuschreiben, agiert man hier mit Emotionen, die bis dato Whitechapel nie zugeschrieben wurden. Aber keine Sorge, „Brimstone“ bügelt dann wieder die Frisur zurecht. Mega Album, was gehört werden muss.

I Prevail – Trauma

I Prevail - Cover

Nochmal Glück gehabt. I Prevail mussten sehr lange zuschauen, ob ihr Sänger sich wieder ans Mikro bewegen darf.

I Prevail starteten mit „Lifelines“ wahrlich ambitioniert und erfolgreich im Musikzirkus. Dann der Schock, dass Sänger Brian Burkheiser sich ernst an den Stimmbändern verletzt hat. Ein geschlagenes Jahr dauerte nun der Heilungsprozess und der Ausgang stand immer wieder auf der Kippe. Da nun aber „Trauma“ vorliegt, kann man wieder beruhigt aufatmen. Alles gut gegangen und ja, auch nicht mit Abstrichen. Mit „Bow Down“ fängt man auch richtig geil an, zeigt, dass man sein eigenes Standing hat und dieses ausbauen will. Alle Trademarks sind vorhanden, aber auf einem ganz neuen Level. „Paranoid“ geht musikalisch in eine andere Richtung, die aber keinesfalls schlechter ist. Nein, herrlich locker, mit amtlich Sprechgesang und flotten Beats. Für „Every Time You Leave“ konnte man Delaney Jane verpflichten und Justin Stone für „Trauma“. Das Album ist ein fetter Knaller geworden, der zwischen Linkin Park und harten Breakdowns Alles auffahren kann, was I Prevail ausmacht!

Suzi Quatro – No Control

Suzi Quatro - Cover

Suzi Quatro ist nah wie vor auf dem Damm. Kaum zu glauben, aber ihr neues Album ist echt stark geworden.

Nun zu einer Frau, die man kurzerhand als Kult verkaufen muss. Suzi Quatro ist zurück. OK, sie war eigentlich nie weg und ja, die Pop-Rock-Ikone will es nun erneut wissen. „No Control“ der Titel und ein Schulterschluss mit den alten Großtaten der Frau. Während „No Soul/No Control“ mit schmissiger Springsteen-Manier daher kommt, zeigt sich bei „Macho Man“, dass man auch nach all den Jahren bei Songs dieser Frau den Kopfnicker machen muss. Durchaus auf Augenhöhe mit den alten Großtaten zeigt Quatro hier, dass sie wahrlich noch nicht zum alten Eisen gehört.“Strings“ ist eine Nummer, die man zweifelsohne bei jeder Late-Night-Talkshow als Einlaufmusik bringen kann. Kurzum, Suzi hat es noch drauf. Zwischen Hardrock, Broadway und Pop deckt die Frau Alles ab. Ausfälle darf man hier zum Glück keine zählen und so bleibt zu sagen, dass diese Frau ein Phänomen ist.

Neonfly – Outshine The Sun

Neonfly - Cover

Um den Nachwuchs im Melodic Metal muss man sich keine Sorgen machen. Neonfly richten Alles.

Man muss sich um den Nachwuchs dann vielleicht doch weniger Sorgen machen, als viele denken. Da heisst es immer wieder, dass man keine Bands mehr bekommen würde, die jung und geil sind. OK, dann hört euch mal Neonfly an. Nach der Gründung im Jahre 2008 und einer EP erscheint nun das erste Album. Unter dem Namen „Outshine The Sun“ gibt es schicken Melodic Metal, der völlig frei von Vorurteilen daher kommt. Solide Double Bass-Attacken gibt es noch on top. Songs wie „The Enemy“ oder „Broken Wings“ zeigen, dass die UK-Band so ziemlich Alles richtig macht. Selbst vor epischen Momenten scheut man sich nicht, wie beispielsweise bei „Ship With No Sails“. Bombastisch, episch und darüber hinaus schmissige Chorus-Parts. Selbst Vergleiche mit Masterplan, Europe oder Stratovarius muss man nicht scheuen. Well done Neonfly, well done. Starkes Ding.

Kategorien: musik Reviews Peter

Tags: CD Devin Townsend EMP EMP Plattenkiste Empath I Prevail Neonfly No Control Outshine The Sun Plattenkiste Suzi Quatro The Valley Trauma Vinyl Whitechapel | permalink

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